Schattendasein
Sonntag, November 15th, 2015Heute hat sich für mich gezeigt, daß es total richtig und gut von mir war, im letzten Jahr den Schritt gemacht zu haben, die wichtige Entscheidung getroffen und umgesetzt zu haben.
subvers |
Gedanken und Entrüstungen zur Wirklichkeit und Unwirklichkeit. |
Heute hat sich für mich gezeigt, daß es total richtig und gut von mir war, im letzten Jahr den Schritt gemacht zu haben, die wichtige Entscheidung getroffen und umgesetzt zu haben.
Jahrzehntelang hatte der nützliche Idiot seinen Dienst vollbracht, aufopferungsvoll, pflichtbewußt, treu. Gleichzeitig naiv und blauäugig hoffend, daß es ihm eines Tages gedankt wird, anerkannt wird und sich bezahlt macht.
Es war mal wieder an der Zeit, ein halbes Jahr war vergangen, also fuhr ich zu meinem Vater.
Ich will nicht lang über ihn schreiben, denn sein Gesundheitszustand wird nicht besser sondern schlechter. Er ist seit März total bettlägerig. Und da er gar nichts mehr macht, außer sehr selten wenige Worte wie Ja oder Nein von sich zu geben, weiß keiner was in ihm vorgeht. Dank einer Spezialmatratze ist sein Körper nicht wundgelegen. Die meiste Zeit schläft er oder döst vor sich hin, im Wechsel mit unruhigen Phasen, in denen die Augen etwas wirr umher irren und irgendetwas anzustarren scheinen, wenngleich er ja zu über 90 Prozent nichts mehr sieht. Im Schlaf ist der Mund offen, die Wangen sind sehr eingefallen, der Atem ist flach – und sein Gesicht hat die Züge einer Totenmaske. Für mein Empfinden ist das nicht erschreckend.
Nichts, aber auch absolut nichts ist naheliegend!